Wenn zweijährige Kinder einen deutlich reduzierten aktiven Wortschatz aufweisen oder der Wortschatzerwerb stagniert bzw. sehr langsam verläuft und keine primären Gründe (wie z. B. eine Hörstörung, allgemeine Entwicklungsverzögerung oder andere organische Ursachen) vorliegen und später die Defizite aufholen, spricht man von sog. „Late-Talkern“.
Wenn ein zweijähriges Kind z.B. weniger als 50 Wörter aktiven Wortschatz aufweist, sollten die Sprachleistungen und deren Voraussetzungen geprüft werden.
Je nach Befund gibt es dann verschiedene Förderoptionen:
- Kontrollen und abwartende Haltung wenn aufgrund der Befunde zu erwarten ist, dass in den nächsten 6 Monaten ein Sprachentwicklungsspurt einsetzen müsste /Sinnesorgane und Basis der Sprachentwicklung sind unauffällig)
- eine „Sprachanbahnung“ mit ausführlicher Elternanleitung durch einen Logopäden/Sprachtherapeuten
- führen eines „Wortschatztagebuches“ durch die Eltern von Vorteil, damit Sie einen Überblick über die von Ihrem Kind bereits benutzten Wörter erhalten.
- bei Verdacht auf eine allgemeine Entwicklungsverzögerung, die verschiedene Bereich der Entwicklung betrifft (z. B. Kognition, Motorik, Spielverhalten, Sozialalter), sollten mögliche Ursachen dafür untersucht werden und eine heilpädagogische Förderung („Frühförderung“) eingeleitet werden.